Wie beiläufig, beim Umblättern der Buchseiten, habe ich Dein B berührt.
Man hatte Dich mir als Type geschildert, der man in allen Bibliotheken
begegnet: sehr belesen doch eher unscheinbar, von etwas altmodelnder Art.
Mir aber gefielen Deine weibliche Rundungen, Deine Os und Dein
verlockendes V, das sich mit deutlichem Duktus durch das feine
Dünndruckpapier wie in seidenen Dessous abdrückte.
Mein Puls beschleunigte seine Frequenz. Wieder wollte ich Dich berühren.
Und konnte kaum den Windstoß erwarten, der meine Textseite zu Dir
zurückblies. Was nur sollte ich sagen, während Du mich mit Deinen
ausdrucksvollen As ansahst? Vielleicht zunächst ein sachliches Gespräch
über die Vorzüge der Links- oder Rechtsbündigkeit mit Dir beginnen.
Ganz unauffällig konnte ich so Deine schlanken Ober- und Unterlängen
studieren und den Anblick Deiner zierlichen Füßchen und Serifen genießen.
Nach einer gewissen Laufweite faßte ich mir ein Herz, Dich zu einem
Zwiebelfisch-Imbiß einzuladen. Wir schlürften alten Linotype-Wein aus
schlanken Versalien. Und unsere Gefühle wurden tiefer, unsere Haltung
kursiver. Ach, ich wünsche mir, hauchtest Du, einen süßen kleinen
Schusterjungen von Dir. Hoffentlich, dachte ich, wird es kein Hurenkind!
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Galia est omnes divisa in partes tres, quarum unum incolunt Belgae, aliam Aquitanii, tertiam, qui ipsorum linguae Celtae nostri Galii appeluntur.
Hier die Übersetzung des ersten Satzes aus 'De Bello Gallico' von good old Cäsar: Ganz Gallien ist in drei Regionen geteilt, von denen die eine von den Belgiern bewohnt wird, die andere von den Aquitaniern und die dritte von denjenigen, die sich in ihrer Sprache Kelten nennen, in unserer Sprache aber Gallier heißen.
"Das erste, was ich sagen möchte, ist ein herzliches Wort des Dankes an meine Freunde im Evangelischen Arbeitskreis, die in diesen Jahrzehnten - in diesem Jahr begehen wir noch ein wichtiges Erinnerungsdatum an Hermann Ehlers - eine grossartige Arbeit für unsere Sache geleistet haben. Der Evangelische Arbeitskreis hat in schwierigen Zeiten unserer Partei vor allem einen wichtigen Dienst geleistet, er hat immer wieder darauf hingewiesen, dass es wichtig ist, die Herausforderung des Tages zu begreifen, dass aber Politik, die hinführt zur Staatskunst, immer auch eine prinzipielle Begründung haben muss, dass sie standhalten muss den Anfragen nicht zuletzt aus der jungen Generation nach der Grundordnung, nach den Wertmassstäben, an denen sich Politik ausrichtet." Helmut Kohl, 12.2.1984
Lieber Kunde und Leser, falls Sie keine Probleme haben, diesen Blindtext
schnell und zügig zu lesen, können Sie sich glücklich schätzen. Der
verantwortliche Art Director, der Ihnen höchstwahrscheinlich gerade
diesen Entwurf präsentiert, versteht sein typografisches Handwerk par
excellence.
Er hat diesen Copyblock weder gestaucht, gezerrt, noch in Versalien oder
gar in 6 Punkt Eurostile Outline gesetzt. Er hat ihn ganz einfach lesbar
gemacht. Offenbar sogar ziemlich gut, sonst hätten Sie wohl schon einige
Zeilen zuvor die Leselust verloren.
Beachten Sie nur die Zeilenbreite, die er gewählt hat. Sie ist weder zu
lang noch zu kurz gewählt. Der dazugehörige Zeilenabstand ist ideal. Ihre
Augen haben keinerlei Probleme, vom Ende einer Zeile in die nächste zu
gelangen.
Um einen solchen Art Director kann man Sie beneiden. Er nutzt den ihm
gewährten gestalterischen Freiraum nicht, um sich selbst darzustellen,
sondern Sie. Er weiß, daß es Wichtiges über Ihr Unternehmen oder Produkt
zu sagen gibt.
Und dem räumt er großzügig Platz ein.
Dieser Mensch hat zweifelsohne nicht am Mäschäßutzets Inschtitut of
Gräfick Ahts studiert. Er besitzt keine Bücher von Neville Brody oder
April Greiman, und wenn doch, ordnet er sie im Regal unter Kunst ein.
Statt dessen pflegt er eine liebevoll innige Beziehung zu Büchern von
Tschichold und Otl Aicher. Und: Er liest sie.
Sie sollten an dieser Stelle ruhig mal zu ihm rüberlächeln.
Loben Sie ihn.
Laden Sie ihn zum Essen ein.
Denn Sie werden sicher noch viel Freude an seiner Arbeit haben.
Achtung! Dieser Blindtext wird gerade durch 130 Millionen Rezeptoren Ihrer Netzhaut erfasst. Die Zellen werden dadurch in einen Erregungszustand versetzt, der sich über den Sehnerv in dem hinteren Teil Ihres Gehirns ausbreitet. Von dort aus überträgt sich die Erregung in Sekundenbruchteilen auch in andere Bereiche Ihres Grosshirns. Ihr Stirnlappen wird stimuliert. Von dort aus gehen jetzt Willensimpulse aus, die Ihr zentrales Nervensystem in konkrete Handlungen umsetzt. Kopf und Augen reagieren bereits. Sie folgen dem Text, nehmen die darin enthaltenen Informationen auf wie ein Schwamm. Nicht auszudenken, was mit Ihnen hätte passieren können, wenn dieser Blindtext durch einen echten Text ersetzt worden wäre.
Ich bin Blindtext. Von Geburt an. Es hat lange gedauert, bis ich begriffen habe, was es bedeutet, ein blinder Text zu sein: Man macht keinen Sinn. Man wirkt hier und da aus dem Zusammenhang gerissen. Oft wird man gar nicht erst gelesen. Aber bin ich deshalb ein schlechter Text? Ich weiss, dass ich nie die Chance haben werde, im Stern zu erscheinen. Aber bin ich darum weniger wichtig? Ich bin blind! Aber ich bin gerne Text. Und sollten Sie mich jetzt tatsächlich zu Ende lesen, dann habe ich etwas geschafft, was den meisten "normalen" Texten nicht gelingt.
Schön, daß Sie neugierig reinschauen, obwohl hier ja eigentlich noch gar kein richtiger Text steht, sondern nur der sogenannte Blindtext. Der aber soll Ihnen diesmal mehr Spaß machen als das "Eiriseididum" oder das "Kisuaheli omryx nomryx" oder dieses "Iam quanto minoris constat haec felicitas accessio!" oder "In general, bodytypes are measured in the typographical point size". Dieser Blindtext will Ihnen nämlich dreierlei sagen: Erstens will er den Texter entschuldigen . tut uns leid, aber es war einfach unmöglich, das Ding gestern nacht noch exakt auf Länge runterzuschreiben. Das Briefing, Sie wissen schon. Schwieriges Thema. Und die Freundin ist krank, und der Freund wollte unbedingt in diesen neuen Film. Also sorry. Ja, und zweitens haben wir Sie bis hierhin zum Lesen gebracht und wollen damit belegen, daß nicht alle Marktforscher und Kaffeesatzleser recht haben, die sagen, daß unser armer Freund Otto Normalverbraucher und seine häßliche Schwester Lieschen Müller maximal Null Komma gar kein Interesse haben für Texte. Drittens sollten wir für ein paar Zeilen abschweifen und uns dem Gegenstand unserer Bemühungen zuwenden. Was heißt überhaupt Blindtext? Macht er blind, und wenn ja, wen? Die Grafiker und Typografen, die solange blind in die Tasten hauen, bis ein Schreiber die Zeilen mit Sinn füllt? Ich denke, das Wörtchen will uns ja auch nur warnend darauf hinweisen, daß viel zu oft nach dem Motto "Augen zu und durch" verfahren wird bei der verantwortungsvollen Aufgabe, Grauwert zu verteilen. Ja sapperlot, sagen Sie jetzt vielleicht (wenn der Layouter den Text bis hierhin aus formalen Gründen noch nicht abgeschnitten hat), man soll doch in einem Layout nur sehen können, wie das Schriftbild überhaupt aussieht: Welche Schrift haben wir denn, in welcher Größe, wie sind die Buchstabenabstände und so weiter (Form follows function?). Trotzdem: Vielleicht ist ja die aktuelle, zeitgeistige und allgemeine Mißachtung interessanter, unterhaltsamer und ausschweifender Betrachtungen genau darin zu suchen, daß sie präsentiert wird erst mal in Form von Blindtext, also Blödsinnstext. (Siehe oben.) Und wie sollen Sie, der geneigte Kunde, denn ahnen, wie spannend das später sein könnte. Stellen Sie sich mal vor, hier würde nix stehen. Nichts über Ihr Produkt, nichts über Ihre Leistungen, nichts über Ihren Service, nichts über Ihre tollen Leute. Nichts über Ihr Angebot, nichts über Ihren Stolz, nichts über Ihr Engagement, nichts über Ihren Optimismus. Wäre doch schade, oder? Für den Fall, daß Sie jetzt der Meinung sind, es gäbe über Ihre Sache ja gar nicht so viel zu sagen, gibt es diese alte Werberegel als Trost und Ansporn: Wenn Sie wirklich nichts zu sagen haben, dann sagen Sie das wenigstens lustig. So, genug jetzt: Die durchschnittliche klassische Käfer-Anzeige hatte 632 Anschläge, und wir sind schon weit drüber. Warten Sie mal ab, wie schön der Text ist, der später hier gedruckt wird. Viel Spaß beim Lesen!